Petit Ilet
15 Januar, 2010 | Kategorie: Segeln 2009 | noch keine KommentareBevor es mit dem Bericht weitergeht: Wir wissen vom Erdbeben in der Karibik nur aus SMS Nachrichten und aus Emails, wir haben davon nichts mitbekommen.
Als wir in die Bucht von Fort de France einliefen, wimmelte es von Schiffen und Seezeichen die die Untiefen in der großen Bucht bezeichnen. Immer tiefer fuhren wir in die Bucht ein, der Schiffsverkehr wurde weniger, das Wasser ruhiger. Vorbei an Les Trois Ilets und Gros Ilet ging es immer weiter bis wir vor der Petit Ilet den Anker warfen. Hier lagen wir ruhig im Windschutz, um uns herum überall Mangrovenküste.
Mit dem Beiboot fuhren wir in die nahe Flussmündung des Riviere Salèe. Zuerst ging es flott voran, dann lagen Mangroveninseln in der Mündung. Der Außenborder wirbelte braunen Schlamm auf, wir stellten ihm flacher ein. Als es noch flacher wurde paddelten wir mit den Rudern weiter. Durch einen nur zwei bis drei Meter breiten Kanal erreichten wir wieder ein tieferes Flussbett Jetzt konnten wir wieder mit dem Motor weiterfahren, durch wildes Mangrovengestrüpp ging es kilometerweit aufwärts. Reiher flogen auf, auf den Mangrovenwurzeln saßen rote und gelbe Krabben. Schließlich wurde es so eng das wir nicht mehr weiter konnten. Beim Zurückfahren wählten wir einen anderen Flussarm der aber ebenso flach wurde, wie der bei der Einfahrt. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir wieder unser Boot.
Gestern hatten wir einen Steg gesehen, der auf der Ostseite von Petit Ilet das Anlegen ermöglicht, heute erforschen wir die nur 100m lange und 80 m breite Insel. Nur beim Landungssteg ragen rundgeschliffene Felsen aus dem Wasser, überall sonst begrenzen Mangroven die Insel. Hier ist ein Picknickplatz errichtet worden, es gibt ein paar Bänke auf einer Rasenfläche und ein WC-Häuschen. Ein paar Kokospalmen überragen die übrige Vegetation, dazwischen armdicke Bambushalme und stachelbewehrte Bäume. Kletterpflanzen ranken sich die Stämme empor. An jedem Baum ein oder mehrere Anolis, Bina filmt meisenartige schwarzgelbe Vögel, die ihre Jungen in einem Beutelnest füttern.
Später segeln wir die fünf Meilen zur Inselhauptstadt Fort de France.