Über das ionische Meer

24 Mai, 2018 | Kategorie: Segeln 2009 | 3 Kommentare

Ich starte die Motoren, während Gerhard die Landleinen losmacht. Rückwärts fahren wir aus dem Slip und nehmen Kurs auf das nächste Tonnenpaar, welche die Ausfahrt aus dem amvrakischen Golf markieren. Ich suche auf dem Kartenplotter Rocella Ionica, unser angepeiltes Ziel und setzte einen Wegpunkt.. Noch 207 Meilen, das bedeutet mindestens zwei Nächte durchfahren. Ganz leicht spüren wir Wind von hinten, viel zu wenig zum Segeln. Wir passieren das letzte Tonnenpaar, an Backbord ragt im Dunst Lefkada mehr als 1000 m in die Höhe. Kurz nach zehn quellen ein paar Segelschiffe aus der Nordeinfahrt des Lefkaskanals und nehmen Kurs auf das im Dunst verborgene Paxi auf unserer Steuerbordseite. Squibs Bug zeigt aufs offene Meer, 260° unser Kurs. Gleichmäßig brummen die Motoren mit 2200 Touren, etwas über 5 Knoten zeigt die Logge. Langwellige Dünung lässt Squib sachte rauf und runter fahren. Während des Vormittags setzen wir eine neue LED Birne ins Rücklicht ein, die alte brannte nicht mehr, haben wir am Vorabend beim Check festgestellt. Danach installieren wir den alten Pinnenpiloten, der noch von Madaris stammt, am Heck und verbinden ihm mit der Aries Windsteueranlage. Das soll Strom sparen, da bei diesem System die Kraft zum Steuern aus dem Wasserströmung am Pendelruder kommt, der Autopilot dreht nur das Ruder, das daraufhin auf einer Seite mehr Widerstand bietet, das Ruder schlägt aus und über Seilzug werden die beiden Schiffsruder bewegt. Nach kurzer Anpassung funktioniert das so gut, dass wir damit gleich weiterfahren.
Zu Mittag gibt es griechischen Salat mit Sardinen und Weißbrot. Der Wind bleibt schwach, wir motoren dem Abend entgegen. Nach einer Kleinigkeit zu Essen legt sich Gerhard kurz vor 21h schlafen. Endlich kommt etwas Wind auf, ich setze die Genua und nehme die Drehzahl auf 1500 Touren zurück. Um 1:30 kommt Gerhard und löst mich ab, die Genua rollen wir ein, noch immer kaum Wind.
Als ich aufstehe ist es schon hell. Die Logge zeigt noch 100 Meilen bis zum Ziel an. Anders als am Vortag sind kaum Wolken am Himmel, ein schöner Tag kündigt sich an. Wind kommt auf, wir setzen zuerst das Großsegel, dann die Genua, Motor aus, endlich. Gerhard legt sich nach dem Frühstück nochmals nieder, plötzlich sitzt ein kleiner Vogel neben den Windinstrumenten über dem Schiebeluck.Ich habe ihm gar nicht landen sehen. Hier mitten auf dem Meer 200 km vom nächsten Land entfernt hat er einen Punkt zum Ausrasten gefunden.
Bis zum Nachmittag müssen wir aufpassen wo wir uns hinsetzen, der kleine Kerl taucht übrall auf. Währenddessen zieht Squib mit 4,5 bis 6 Knoten Richtung Westen, den ganzen Tag haben wir 10- 16 Knoten Wind, zuerst aus NW, über Mittag dreht er langsam auf NO.Als es Abends dann nur noch mit 2 Knoten dahingeht, bergen wir die Segel und starten wieder die Motoren. Gerhard serviert !A Pasta mit Penne, bevor er wieder schlafen geht. Noch 50 Meilen. Mehr als drei Stunden beobachte ich eine hell beleuchtete Bohrinsel, wie sie langsam hinter dem Heck verschwindet. Das neue Funkgerät ist eingeschaltet, manchmal hört man kurze Anrufe, die aber alle nicht uns betreffen. Das Funkgerät hat auch passives AIS mit 10 Meilen Reichweite, so können wir Schiffe schon weit voraus erkennen.
Als ich Gerhard um 2:00 wecke, sind es noch 25 meilen bis Rocella Ionica. Schon lange vorher waren beleuchtete Dörfer an der Küste auszumachen. Als ich aufwache und aufstehe sind es nur noch 1,2 Meilen bis zur Marina. Ich übernehme das Steuer, Gerhard hängt die Fender raus und bereitet die Festmacher vor. Im weitem Bogen umrunde ich die Mole, weil sich hier oft Sand ablagert und das Wasser sehr seicht macht. Knapp nach sieben Uhr legen wir an einem Fingersteg an, ohne das von uns Notiz genommen wird. Geschaft, die Hälfte der Strecke unseres gemeinsamen Törns liegt bereits hinter uns. 207 Seemeilen in 45 Stunden. Leider ist der Brauch vorbei, die ersten zwei Tag hier umsonst liegen zu können, wir zahlen 60€ für einen Tag.

Aufbruch

22 Mai, 2018 | Kategorie: Segeln 2009 | 1 Kommentar

Um dreiviertel Drei klingelt der Wecker, aufstehen, anziehen, letzte Sachen in den kleinen Handgepäcktrolley, dann sitzen Sabina und ich auch schon im Auto fahren in den 22 Bezirk, um Gerhard meinen ersten Mitsegler abzuholen. Während letze Nachtschwärmer nach Hause fahren, steuere ich das AUto zum Flughafen nach Schwechat. Kurz nach halb Vier sind wir in der Schalterhalle und versuchen Gerhards Gepäck einzuchecken. Gelingt auch nach mehrmaligem Nachfragen. Um die Eincheckautomaten bilden sich Menschenknäuel, für Wenigflieger ist alles ein wenig kryptisch. Endlich sitzen wir in der Wartezone, nur um zu erfahren, das wir eine halbe Stunde später abfliegen. Schließlich hebt der Flieger ab, um 8:45 landen wir in Preveza. Da ich kein Gepäck aufgegeben habe, bin ich der Zweite beim Schalter für Mietautos. Stolz weise ich meinen EVoucher vor, bringt leider gar nichts. Sie brauchen eine Ausdruck, den hatr mir das Buchungsprogramm aber ausgeredet, sowas ist im Smartphonezeitalter nicht mehr zeitgemäß, außer in Preveza am Flughafen. Das verschicken des EVouchers klappt auch nicht und so wird händisch das Formular ausgefüllt, welches ich schon zu Hause am Computer ausgefüllt habe. Schließlich sitzen wir in einem weißen Nissan und fahren in die Werft.

Das Gepäck ist schnell an Bord wir fahren zu einem Edelstahlschlosser und Boatyard, den Gerhard im Internet gefunden hat und sich anschauen . Gut das ich mir schon zu Hause auf Google Earth genau angeschaut habe, wo das Geschäft liegt, Teilweise über Schotterpisten geht es am amvrakischen Golf entlang, bis wir den Betrieb mit angeschlossener Werft endlich finden. Die Preisgestaltung ist aber der Werft in Preveza sehr ähnlich nur halt mitten in der Pampa, ohne Einkaufsmöglichkeit. SO fahren wir weiter nach Lefkas Stadt einkaufen, vorher jedoch genießen wir an der dortigen Hafenpromenade einen Gyrospita bei den Daltons, meinen Lieblingspitageschäft in Lefkada Stadt. Schnell ist beim Lidl ein Einkaufswagen gefüllt, wir haben nur Zucker,Essig und Knoblauch vergessen, wie sich später herausstellt.

Als wir um 14h in der Werft ankommen, ist Squib schon am Transportwagen. Schnell bringen wir noch die Einkäufe an Bord, bevor ich ins Marinabro zahlen gehe und noch
die Gasflasche tausche. Squib wird noch einmal abgesetzt bevor sie der große Bootskran ins Wasser hebt. Weil einer der Seilzüge sitz nicht absenkt, dauert es noch eineinhalb Stunden bis Squib im Meer schwimmt.Wir füllen noch die Wassertanks, verstauen die Vorräte und gehen ein letztes Mal in eine Taverne zum Abendessen.Beim Anbord steigen streift eine Relingsstütze Gerhard`s Kamera aus dem Hosensack, sie verschwindet mit lautem Platschen unter dem Boot.

Es geht wieder los

16 Mai, 2018 | Kategorie: Segeln 2009 | 1 Kommentar

Nachdem auf unserer Homepage im letzten Jahr nichts Neues zu sehen war, gibt es ab Ende Mai wieder regelmäßig neue Einträge von unserer heurigen Reise. Was wir planen verrate ich in einem kleinen Video das ihr hier sehen könnt:

Falls euch unser Projekt gefällt gebt mir bitte einen Daumen hoch

Letzter Teil unserer Karibikrunde

2 April, 2017 | Kategorie: Segeln 2009 | 3 Kommentare

Ich war etwas faul, deswegen gibt es erst jetzt den letzten Teil unserer Karibikreise:

Neue Videos

21 April, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 4 Kommentare

Ich habe wieder drei Teile auf Youtube online gestellt, der Erste zeigt welche Reptilien wir auf den BVI´s sehen konnten, dieser Teil ist also nicht so sehr für Segelinteressierte, im zweiten Teil wird unsere Atlantiküberquerung von West nach Ost gezeigt, immerhin ein Strecke von über 3600 Seemeilen von den BVI´s bis Cascais, einem Vorort von Lissabon. Zwischenstopps gab es auf den Bermudas und den Azoren. Das dritte neu veröffentlichte Video zeigt die Strecke Lissabon – Sardinien, hier zeigen wir, wie man selbst gefangenen Fisch durch einkochen haltbar macht.

Neunter Teil unserer Atlantikrunde

18 April, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 2 Kommentare

Unter Videos habe ich den neunten Teil unserer Atlantikrunde veröffentlicht

Reisen mit Squib 3 Porto Kagio – Monemvasia

12 April, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 1 Kommentar

Heute habe ich einen neuen Teil unserer Peloponnesrundreise hochgeladen

Blauwasseralltag

16 März, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 1 Kommentar

Heute veröffentlichen wir ein Video übers Brot backen.

Zu Hause ist es einfach, man geht zum nächsten Bäcker oder Supermarkt und kauft sich Brot oder gebäck ohne groß darüber nachzudenken. An Bord ist es nicht so einfach, in den schönsten Buchten gibt es natürlich keine Infrastruktur, auch bei längeren Passagen gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten, frisches Brot wird so zum kleinen Luxus.

Hier nun ein Video wie wir an Bord von Madaris Brot gebacken haben. Mit wir war natürlich hauptsächlich Sabina gemeint:

Segeln mit Squib Teil 2

6 März, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 1 Kommentar

Ein neuer Teil unserer Griechenlandreise von 2015 ist online:

Der nächste Karibikteil folgt in Kürze

Neuer YouTube Kanal gestartet

19 Februar, 2016 | Kategorie: Segeln 2009 | 2 Kommentare

Für alle Segelfreunde starte ich einen neuen YouTube Kanal, der von unseren Segelreisen mit Squib erzählt. Letztes Jahr sind wir einen Monat lang rund um die Peloponnes gesegelt

 

Das erste Video ist schon online:

 

 

Viel Spaß

Hier der erste Teil rund Peloponnes:

 

Keine Angst, der nächste Teil unserer Atlantikrunde über Antigua und Barbuda folgt in Kürze

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