Keliba – San Vito lo Capo – Vulcano
21 September, 2010 | Kategorie: Segeln 2009 | 4 KommentareDiesmal empfängt uns Südwind außerhalb der Hafenausfahrt, nur mit der Genua machen wir fünf Knoten Richtung Trapani, an der Westspitze von Sizilien. Untertags frischt es dann noch etwas auf und der Wind dreht auf Südost. So brausen wir mit 5- 6 Knoten , mit halb eingedrehter Genua Richtung Sizilien. Fast hundert Meilen liegen vor uns. Endlich um ein Uhr in der Nacht passieren wir die Westseite von Favignana, einer vorgelagerten Insel, damit hat das Geschüttel endlich ein Ende. Ich wecke Sabina auf zu ihrer Wache auf. Gemeinsam navigieren wir durch die Inseln und Klippen, bevor ich mich niederlege.
Zwei Stunden später wache ich durch pfeifende Geräusche auf. Der Wind orgelt in der Takelage, so wie ich bin steige ich den Niedergang hoch und werde gleich von einer einsteigenden Welle endgültig wach gemacht. Gemeinsam drehen wir die Genua bis auf zwei Quadratmeter ein, trotzdem fahren wir noch immer fünf Knoten. Wenigstens gibt es keine wirklich großen Wellen, liegt doch Sizilien knapp eine Meile in Luv. Sabina erzählt mir, dass der Wind ganz plötzlich bis auf 41 Knoten in den Böen zugenommen hat, von einer Sekunde auf die Andere. Eine halbe Stunde später starte ich den Motor, der Wind ist aus. Die letzten zehn Meilen bis San Vito lo Capo motoren wir wieder einmal.
Um halb acht am Morgen erreichen wir die geschützte Bucht von San Vito. Wir ankern vor der Hafeneinfahrt, machen das Dingi fertig und fahren in die Stadt Lebensmittel kaufen. Zwei Stunden später segeln und motoren wir abwechseln wieder die sizilianische Nordküste entlang, Kurz vor Capo Gallo machen wir an einer der ausliegenden Moorings hinter einer kleinen Insel fest. Die ruhige Nacht endet um halb Vier Uhr in der Früh, als plötzlich heftiger Wind aufkommt. Da wir ohnehin beide wach wurden, legen wir ab und nutzen den Südost fünf Meilen bis Capo Gallo, den dort ist der Wind genauso plötzlich aus, wie er begonnen hat. Wir bleiben auf Kurs die Küste entlang, bald kommt wieder Wind , wir setzten die Segel, schalten den Motor aus. Genau zu Mittag, Sabina macht gerade unseren Salat, frischt der Wind auf bis 30 Knotenauf. Als wir das Groß bergen, gibt es unten lautes Geschepper, beide Teller sind über die Randleiste der Pantry auf den Boden gefallen. Kein Salat. Sabina schmeißt wütend alles inklusive der zerbrochenen Teller über Bord. Bald darauf setzen wir das Groß wieder, der Wind wird immer schwächer, die letzen zwanzig Meilen nehmen wir die Maschine wieder dazu, um vor Mitternacht auf Vulcano, der südlichsten der liparischen Inseln anzukommen. Es ist dreiviertel Elf als wir unseren Anker in den Sand der Cala di Levante schmeißen.
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