Ausrüstung

Da 9m Schiff nicht unbegrenzt aufnahmefähig sind, zudem das Budget begrenzt ist, halten wir uns gerne an:„Keep it simple“. Ich habe ja bereits 12000 sm mit Madaris zurückgelegt, angefangen von der Überstellung nach dem Kauf, von Kappeln an der Schlei nach Griechenland, bis zum letzt jährigen Törn von Korfu rund Sizilien, bei denen auch allen umliegenden Inseln und Inselgruppen ein Besuch abgestattet wurde. Darum ist auch schon viel Bewährtes an Bord. Es gibt bereits Maststufen, ein solides Ankergeschirr mit 50 m Kette und einem 14 kg Bügelanker, dazu ein Fortress Aluminiumheckanker mit 2m 14mm Kette und 50 m 16mm Tau, dazu haben wir noch einen österreichischen  16kg Jamboanker mit 15m 10mm Kette und 35 m 16mm Tau besorgt. Das dürfte so das Maximum sein was ich händisch bewältigen kann, denn Ankerwinde gibt es keine. Wir haben nicht vor, von Marina zu Marina zu gondeln, sondern so wie bisher hauptsächlich zu ankern.

Eine Windsteueranlage, eine alte Windpilot Pazifik ist ebenfalls vorhanden, die habe ich gebraucht in Porto Heli um 100 € erstanden. Seit drei Jahren am Schiff ist sie unentbehrlich geworden, solange der Wind weht steuert sie zuverlässig, bei Flaute übernimmt ein Raymarine ST2000 Pinnenpilot das Steuern. Die vorhandenen Segel, eine große Genua in einer Rollreffanlage, ein Selbstwendefock an einem zweiten Stag, eine Sturmfock und das Groß wurden um ein Parasail für Leichtwind ergänzt.

Die größte Investition ist sicher die Amateurfunkanlage, um auch auf offener See Wetterinformationen empfangen zu können. Die erfolgreiche Ablegung der Amateurfunkprüfung im Eilverfahren, haben wir beide sicher dem ÖVSV zu verdanken, mit dessen Unterlagen der Prüfungsstoff erst überschaubar wurde.

An elektronischen Geräten gibt es ein Log, eine Logge, ein Windmesssystem, alles von VDO, erworben wurde noch ein zweites GPS 72 von Garmin, einfach damit bei einem Ausfall, das Neue in die vorhandene Halterung passt. Dazu kommt ein Radarwarner am Heckträger. Wir werden noch zwei Laptops mitnehmen, die auch mit einer GPS Maus für elektronische Seekarten ausgestattet sind, primär aber für Email, Skype und dem Schauen von DVD´s vorgesehen sind. Dazu noch drei externe Festplatten, da sich so Unterhaltungsmedien platzsparender unterbringen lassen.

Ein großer Anschaffungsposten (ca. 1000€) waren auch die Papierseekarten und Revierführer, als Ergänzung zu den bereits vorhandenen aus dem Mittelmeer. Darunter auch etliche ältere Karten, die ich immer in den Abverkaufskisten auf der Tullner Bootsmesse gefunden habe.

Für den  19PS Volvo Penta haben wir zwei Sätze Filter und Impeller besorgt, pünktliche Wartung ist mir wichtiger, als Ersatzteile für alle Eventualitäten, sollte er ausfallen, haben wir noch einen 5PS Yamaha Aussenborder mit, der an der Badeleiter befestigt werden kann  Damit wird auch das vorhandene Zodiac Dingi am Ankerplatz angetrieben.

Der elektrische Strom kam schon bisher aus 2 Solarmodulen mit 110W. Diese werden auf 200 W aufgestockt, sodass bei direkter Sonneneinstrahlung bis zu.10 Ampere in die 190 Ah Bordbatterien fliest. Bereits vorhanden ein Mpp 225 Regler, der bis 14,4 Volt lädt. Die Module sind an einem schwenkbaren Geräteträger am Heck. Bereits vorhanden ist auch ein 300 W Wechselrichter mit Sinusspannung. Damit können 230V Kleingeräte wie Mixer oder elektrische Zahnbürste betrieben werden.. Alle Lampen sind bereits auf energiesparende Led umgestellt, die Beleuchtung strapaziert also die Strombilanz kaum.

Als Luxus gibt es eine 40l Waeco Kühlbox, die selbst im sommerlichen Mittelmeer nur 1 Amperestunde Leistungsaufnahme hat. Die ist am ehemaligem Navigationssitz untergebracht, navigiert wird am Salontisch oder im Cockpit.

 

 

 

Eigentlich eine Schande, bis jetzt habe ich die Zeit noch nicht gefunden über die Ausrüstung zu schreiben, die uns auf unserer Atlantikrunde begleitet hat. Fast 9 Jahre ist es her, dass ich die Zeilen oberhalb geschrieben habe, doch besser spät als nie. Als wir im Oktober 2019 Marano Lagunare erreichten, hätte ich frisch aus der Erinnerung natürlich ein genaueres Resümee ziehen können.
Zuerst das Schiff, die Sunbeam 30 hat uns sicher zweimal über den Atlantik gebracht, nie, auch nicht bei tagelangem Amwindsegeln, bei bis zu 30 Knoten Wind, hatten wir das Gefühl nicht sicher zu sein. Das sich die Schweissnaht am Edelstahlbeschlag an der Mastspitze gelöst hat, war sicher auch den Umständen zu verdanken, als wir 200 Sm vor Bermuda versuchten dem letzten Norder der Saison gegenan zu trotzen, wobei das Schiff fast bei jeder Welle ein heftiges Zittern durchlief, hier hätten wir schon früher aufgeben und beidrehen sollen.
Das Schiff war immer trocken, keine Selbstverständlichkeit, wie wir aus Gesprächen mit anderen Seglern auf teilweise viel jüngeren und größeren Booten mitgeteilt bekommen haben.

Ankergeschirr: Leider hat der Jambo nicht in unseren Ankerbeschlag gepaßt, so blieb unser Bügelanker weiter unser Hauptanker und hat sich bestens bewehrt. Der Jambo kam dann zum Einsatz, wenn wir mit unserer 50 Meter Kette bei großer Tiefe einen zu steilen Winkel zur Oberfläche gehabt hätten. Mit ein paar Metern Kettenvorlauf und einer langen Ankerleine hielt er immer bombenfest, wenn er zum Einsatz kam, manchmal auch als Zweitanker bei Starkwind am Ankerplatz. Den Fortress nutzten wir nur als Heckanker, wenn wir bei freiem Schwojen zu nah ans Ufer gekommen wären, oder in Häfen beim Anlegen mit dem BUg voran, da man so mehr Privatsphäre hat.

Ohne unsere Windsteueranlage hätten wir die Reise nicht bewältigen können, ein paarmal wechselten wir die Steuerseile, da sie nach ca 2000 Meilen schon ein wenig durchgescheuert waren. Freunde von uns ohne Windsteueranlage mussten bei langen Passagen trotz vorhandenen Solarpaneelen jeden zweiten Tag den Motor zur Stromerzeugung laufen lassen. Der elektrische Autopilot hatte beiden langen Atlantikwellen von hinten eine Strombedarf von über 10 Ah, pro Stunde! Der zwei Jahre alte St2000 gab nach knapp zwei Jahren den Geist auf, dafür ein dickes Minus, obwohl er maximal 5% der Zeit im Einsatz war.

Amateurfunkanlage: Als wir sie auf den KapVerden unter tatkräftiger Unterstützung von Josef von der Sanuk II zum laufen brachten, war sie fast täglich im Einsatz und lieferte uns zuverlässig und ohne weiter Kosten Gribfiles und Wetterberichte und ermöglichte uns den Emailverkehr auch mitten auf dem Atlantik. Allerdings braucht es auch seine Zeit zu lernen, wie sie effizient zu bedienen ist, kommt auch sicher noch auf Squib zum Einsatz.

Navigation: Am Meisten haben sich die Revierführer bewährt und auch die genauen Kartensätze, die wir von der Karibik hatten. Plotter hatten wir keinen, Sabina gab vor jeder Passage die GPS Koordinaten in das fix installierte Garmin 72 ein, auf der dargestellten Compaßrose sahen wir, ob wir die Windsteueranlage nachjustieren mussten oder nicht, alle vier Stunden trugen wir die abgelesene Position, die zurückgelegten Meilen und das Wetter ins Logbuch ein. Da immer einer von uns Wache im Cockpit ging, sahen wir nachts die beleuchteten Schiffe meist bevor der Radarwarner anschlug, tagsüber war es dann umgekehrt

Motor: Der Volvo hat uns nie in Stich gelassen, bis auf Öl-und Filterwechsel keine Vorkommnisse, außer das die Wasserpumpe zu tropfen angefangen hat. Den Yamaha 5 PS Zweitakter haben wir jetzt noch auf Squib im Einsatz

Strom: Die schwenkbaren Solarpaneele haben voll ihren Zweck erfüllt, kurz nach Sonnenaufgang zur Sonne geschwenkt ermöglichten sie problemlos den Betrieb der 100W Amateurfunkanlage, zur Zeit der besten Ausbreitungsbedingungen. Während 16 Monaten mußten wir nur dreimal die Maschine zur Stromerzeugung anwerfen. Ich hatte aber auch immer ein Auge darauf, dass sie optimal zur Sonne ausgerichtet waren und justierte den Winkel öfter pro Tag nach. Wenn der Stromertrag höher als der Verbrauch war, luden wir die GPS, den Computer, die elektrische Zahnbürste und drehten die Kühlbox vier Stufen höher.

Waeco Kühlbox: Als wir wegfuhren war sie 3 Jahre alt und war maximal 9 Monate gelaufen. In der Karibik begann sie immer kürzer zu laufen und dadurch auch weniger zu kühlen, durch besseren Kontakt konnt ich das Problem immer wieder eine Weile lösen, schlussendlich montierte ich den 12V Stecker ab und schloß sie direkt an die Stromverteilschiene an, damit konnte ich das Problem bis ins Mittelmeer aufschieben, dort ging dann gar nicht mehr, letzendlich steckt wir sie mit dem 230V Kabel direkt an den Inverter an, so hatten wir bis zum Ende unserer Reise eine funktionierende Kühlbox. Wie ich in verschiedenen Internetforen gelesen habe dürfte das kein Einzelfall gewesen sein. Ich habe dann für 35 € eine neue Platine gekauft und eingebaut, was eine der beschissenzten Aufgaben war denen ich mich je gewidmet habe. Die Kabel sind so kurz und blöde verlegt, einem 700€ gerät einfach unwürdig. Auch die neue Platina fing dann nach ein paar Monaten Laufzeit mit den gleichen Mätzchen an.

So bleibt noch ein Punkt. Unser Low Budget Angelausrüstung für ca 35 €, Wir hatten immer zwei Leinen draussen, Doppelhaken mit Plastiktintenfisch, 1m Stahlvorfach, 25m Flaggenleine, die fest am Geräteträger angebunden war. Mit einem Gummistropp wurde das angebundene Ende entlastet, die Dehnbarkeit vereitelte den Riss der Leine durch die Fische. Was haben wir damit gefangen? Hauptsächlich kleine Thunfische, Makrelen und Doraden, seltener Baracuda, Kingfisch, Sägefisch, Wahoo, manchmal scleppten wir die Leinen tagelang nach, dann bissen in einer halben Stunde 4 Tunas, auf den Fischfang konnten wir uns nicht verlassen, es gab aber öfter als Abwechslung frischen Fisch auf dem Teller.

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